Digitale Ausgabe #27 - Opfer

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Häufig wird von Opfern sexualisierter Gewalt erwartet, sich auf eine, und zwar eine ganz bestimmte Art und Weise zu verhalten. Damit, so erklärt die Kulturtheoretikerin Mithu Sanyal im Gespräch, wird den Opfern wieder Gewalt angetan: wenn sie auf ewig in der Opferrolle verharren sollen. Die Frage, wer überhaupt als „richtiges“ Opfer gilt, geht jedoch viel weiter. Rassistische und sexistische Vorurteile beispielsweise sprechen manchen Personen grundsätzlich ab, dass sie Opfer von sexualisierter Gewalt sein können. Eigentlich will niemand Opfer sein, aber vor diesem Hintergrund ist es fast ein Privileg. Dass und wieso Frauen viel häufiger Opfer von männlicher Gewalt werden, und nicht umgekehrt, beschreibt Paulina Czienskowski in ihrem Text.


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